Digitales Arbeiten in Handwerksbetrieben und auf der Baustelle

Die spezielle Herausforderung des Projektes lag vor allem in der Branche begründet. Das Handwerk ist in der Breite wirtschaftlich mit einer ansteigenden Auftragslage gut aufgestellt, sodass der entsprechende Handlungsbedarf nicht immer direkt wahrgenommen wird. Die Herausforderung besteht somit hauptsächlich in der Überzeugung der Unternehmen, sich digital und zukunftsorientiert auszurichten.

Der Fokus der Geschäftsführer*innen, wie auch der Mitarbeitenden, liegt nicht immer auf der unternehmerischen/internen Weiterentwicklung, worunter auch die Umsetzung der Digitalisierung leidet.

Die moderne Arbeit in der vierten industriellen Revolution ist einem disruptiven Wandel unterzogen, der einen weitreichenden Einfluss auf vorhandene sozio-technische Systeme hat und vorhandene Arbeitskonzepte hinfällig macht. Die zunehmende Digitalisierung und wachsende Automatisierung bestimmen zum größten Teil den technikzentrierten Diskurs und lassen den Menschen als wesentlichen Bestandteil dieser Systeme in der Betrachtung zu kurz kommen. Bezogen auf das Handwerk deuten Umfragen des Zentralverbandes des deutschen Handwerks und bitkom an, dass eine Auseinandersetzung mit der Digitalisierung stattfindet und eine aufgeschlossene Haltung gegenüber der Thematik vorliegt.

Im Projekt „ratzfatz-digital“ wird in mehr als 20 Handwerksunternehmen beteiligungsorientiert das Thema digitales Arbeiten im Betrieb und auf der Baustelle durch Maßnahmen zur Sensibilisierung, Workshops, Coachings und Schulungsmaßnahmen bearbeitet. Ein Augenmerk wurde hierbei auf die Berufsgruppe der älteren Beschäftigten gelegt. Die eingebundenen Sozialpartner Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen und die IG Metall/Handwerk sehen den regionalen Bedarf in ihren Mitgliedsunternehmen und haben eine regionale Sozialpartnervereinbarung im Rahmen des vorliegenden Projektes verabschiedet. Über eine strukturierte und bereits erprobte Vorgehensweise wird das Thema Digitalisierung im Betrieb durch die Projektakteur*innen aufgeschlossen, so dass ca. 200 Mitarbeitende durch die o. g. Maßnahmen erreicht wurden.

Das Leitziel des Projektes verfolgte die Entwicklung von Konzepten der Personalentwicklung und Umsetzung abgeleiteter Schulungen unter Berücksichtigung einer individuellen, passgenauen und an Arbeitsprozessen und -abläufen orientierten Digitalisierungsstrategie.

• Personalverantwortliche (GF/Inhaber*in/Betriebsräte (soweit vorhanden))
• Sozialpartner
• Fachkräfte
• An- und ungelernte Fachkräfte
• Ältere Beschäftigte

• Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen
• Unternehmensverband Metall- & Elektroindustrie
• IG Metall NRW

Aufgaben aller Sozialpartner:

• Ansprechpartner*in von interessierten Betrieben
• Impulsgeber für die betriebliche Situation rund um die Themen Digitalisierung und Weiterbildung
• Reflektion von Weiterbildungsangeboten, insbesondere unter den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie
• Mitglieder im Lenkungsausschuss des Gesamtprojektes

Folgende Transfer-Aktionen sind weitgehend umgesetzt:

• Projekthomepage mit Darstellung der Akteure, Verlauf, Meilensteine (Weiterführung über das Projektende hinaus)
• Transfer der Projektergebnisse in andere Unternehmen und Branchen über die Sozialpartner
• Angebote von Workshops und Schulungen unterschiedlicher Formate inklusive neu entwickelter Lern- und Lehrvideos mit Verbreitung über Sozialpartner
• Praxisworkshops mit dem Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ über das Netzwerk der Sozialpartner
• Austausch der Projektpartner untereinander
• Schulung zum innerbetrieblichen Transfer über Projektlots*innen
• Übergreifender Transfer zwischen teilnehmenden Betrieben

• Enge Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern hinsichtlich der Ansprache von Betrieben, als Reflektionspartner*innen und als Transferpartner*innen
• Entwicklung von Onlineangeboten und Videotutorials zur Ansprache von Betrieben
• Konkreter Ablauf von Prozessen im Handwerk durch die Prozessberatung
• Ableitung digitaler Kompetenzen nach betrieblichen Prozessen

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