Kaltwalz- und Gießereiindustrie kompetent, attraktiv und wettbewerbsfähig durch Arbeitsgestaltung und Innovation
Branche
Metall- und Elektroindustrie
Projektdurchführung
Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung (BIT) e.V.
Max-Greve-Straße 30
44791 Bochum
Laufzeit
01.04.2019-30.09.2022
Durchführungsorte
- Bochum
- Bönen
- Duisburg
- Eisenhüttenstadt
- Eschweiler
- Hagen
- Hemer
- Iserlohn
- Meschede
- Wülfrath
Handlungsfeld
- Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen
Projektschwerpunkte
- Konzepte demografieorientierter Personalentwicklung/alternsgerechten Arbeitens
- Modelle zur Anpassungen an den digitalen Wandel
Kurzbeschreibung des Projekts
Die Kaltwalz- und Gießereiindustrie sind wichtige Lieferanten für den Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau und damit unverzichtbarer Teil der Wertschöpfungskette.
Beide Branchen sind mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert:
- Der demografische Wandel der Belegschaft führt dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit mit älteren Mitarbeiter*innen gesichert werden muss
- Die technologische Entwicklung der Produktionsprozesse führt zu Veränderungen der Arbeitsformen und erfordert neue Konzepte der Arbeitsorganisation
- Die Arbeitsbedingungen sind durch die Arbeitsumgebungsbedingungen und die Arbeitszeitgestaltung (z. T. kontinuierlicher Schichtbetrieb) hoch belastend
- Kenntnisse der Prävention, Gesundheitsförderung sowie Gestaltungsmöglichkeiten für lernförderliche und alternsgerechte Arbeits- und Leistungsbedingungen sind bei Beschäftigten und Führungskräften nicht ausreichend vorhanden
- Die vergleichsweise geringe Attraktivität der Branchen für junge Nachwuchskräfte verschärft die drängenden Personalprobleme
- Erhöhte Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Ziel des Projektes war es, die Kompetenz der betrieblichen Sozialpartner, der Fach- und Führungskräfte zu erweitern, indem:
- Die notwendigen Voraussetzungen, Strukturen und Maßnahmen einer generationenübergreifenden strategischen Personalentwicklung geschaffen wurden
- Die Kompetenz für gesundheits-, lern-, und genderaspekteförderliche sowie alternsgerechte Arbeitsbedingungen vermittelt, in der betrieblichen Praxis erprobt und zum Handlungswissen von Planern, Gestaltern und Fach- und Führungskräften wurde
- Daraus zielgruppenspezifische Formen von Weiterbildungsmaßnahmen abgeleitet wurden
- Eine nachhaltige Verankerung in den betrieblichen Prozessen erreicht wurde
- Die Projekterfahrungen aufbereitet wurden in spezifischen Handlungshilfen für die beiden Branchen
- Die Verbreitung der Projekterkenntnisse und -resultate in einer breiten Fachöffentlichkeit durch enge Kooperation mit Verbänden und Gewerkschaft gewährleistet wurde
Konkret wurden im Projekt in und mit den Projektunternehmen u. a. folgende themenspezifische Ziele erreicht:
- Implementierung erweiterter Qualifikationsmatrizen zur Unterstützung der Personaleinsatz- und Personalentwicklungsplanung
- Qualifizierung betrieblicher Akteure zu alternativen Schichtsystemen zur Verbesserung der Passung zwischen individuellen und betrieblichen Bedarfen
- Qualifizierung betrieblicher Analyseteams zur Erfassung psychischer Fehlbelastungen bei der Arbeit
- Analyse und Bewertung bestehender betrieblicher Pandemiepläne und Schulung der betrieblichen Akteure zu deren Verbesserung und erfolgreichen Umsetzung
- Qualifizierung betrieblicher BEM-Teams zur Steigerung der Prozessqualität im Betrieblichen Eingliederungsmanagement
- Arbeitsplatznahe Qualifizierung von Mitarbeiter*innen mit und ohne Führungsverantwortung zur ergonomischen und alternsgerechten Arbeitsgestaltung
- Veröffentlichung von Handlungshilfen zur Lösung von projektspezifischen und aktuellen Problemstellungen