Fachkräftesicherung durch Bildung in der Stanz- und Umformungsindustrie
Branche
Metall- und Elektroindustrie
Projektdurchführung
DGB-Bildungswerk NRW e.V.
Bismarckstr. 77
40210 Düsseldorf
Projektleitung: Enno Litzkendorf
Laufzeit
01.07.2019 - 30.06.2022
Durchführungsorte
- Dortmund
- Recklinghausen
- Wuppertal
Handlungsfeld
- Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen
Projektschwerpunkte
- Konzepte zur Implementierung von Diversity-Management
- Konzepte demografieorientierter Personalentwicklung/alternsgerechten Arbeitens
- Modelle zur Anpassungen an den digitalen Wandel
Kurzbeschreibung des Projekts
Bei der Stanz- und Umformungsindustrie handelt es sich um eine Schlüsselindustrie, die einen großen Teil ihres Absatzmarktes im Automotivbereich hat. Dabei ist die aktuelle Situation in der Verkehrsfahrzeugtechnik und vor allem die Zukunft bei den Automobilherstellern von großer Unsicherheit im Hinblick auf die zukünftigen Verkehrssysteme geprägt. Unklar bleibt, inwiefern Zulieferer für konventionelle Antriebstechniken ohne substanzielle Veränderungen ihres Geschäftsfeldes noch weiter am Markt bestehen können.
Viele der KMU in der weitestgehend traditionell geprägten Branche verfügen lediglich über geringe Kapazitäten für langfristige und geplante Personalentwicklung bei steigendem Veränderungsdruck und einen sich verschärfenden Fachkräftemangel.
Kurzbeschreibung des Projekts
Das Projekt FasiBiS hatte das Ziel, Personalentwicklungsstrukturen zur Fachkräftesicherung in der Stanz- und Umformungsindustrie aufzubauen. Unterstützt wurden kleine und mittlere Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Durch die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt kommt es auch zu Veränderungen im Bereich des Personalmanagements. Hier entstehen neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen. Durch sich schnell verändernde Arbeitsprozesse müssen sich die Mitarbeiter*innen mit neuen Technologien vertraut machen. Die Qualifizierung der Mitarbeiter*innen wird dadurch zu einem immer wichtigeren Instrument im Personalmanagement.
Ausgangspunkt des Projektes war die jeweilige IST-Situation der beteiligten Betriebe. Durch die Bestandsaufnahme der betrieblichen (Beschäftigungs-)Situation konnten Qualifizierungsbedarfe identifiziert werden. Daraus resultierende Maßnahmen konnten dabei von Ein- und Unterweisungen bis hin zu beruflichen Weiterbildungen reichen. Mit Hilfe von Bildungslotsen, die personell durch die betrieblichen Sozialpartner gestellt wurden, sollte die Qualifizierungsbereitschaft der Beschäftigten ausgebaut und damit der betriebliche Nutzen erhöht werden. Die Akteure im Personalbereich wurden befähigt, frühzeitig Veränderungen auf den Märkten und in den betrieblichen Prozessen zu erkennen und im Abgleich mit den vorhandenen Qualifikationen der Belegschaft entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen aufzubauen. Den Betrieben wurden dazu unterschiedliche Analyseverfahren als Handwerkszeug zur Verfügung gestellt wie zum Beispiel Arbeitsanforderungsanalysen oder Personalentwicklungsprogramme. Langfristiges Ziel war es, die Betriebe in die Lage zu versetzen, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und Qualifizierungsbedarfe als auch Maßnahmen ableiten sowie ebenso durchführen zu können.
Branchenweite Vernetzung der teilnehmenden Unternehmen war bereits von Beginn des Projektes an ein elementarer Bestandteil des Vorhabens und wurde von den Teilnehmenden und vor allem den Projektlotsen eingefordert und selbstständig forciert. Die Art der Workshop-Formate hat dabei jederzeit einen intensiven Austausch und Vernetzung der Teilnehmenden gefördert. Digitale Kommunikationsplattformen haben während der gesamten Projektlaufzeit die Unternehmen in Kontakt gehalten und den Austausch von Workshop-Unterlagen und Dokumentationen ermöglicht. Durch die Projektpartner begleitet haben die Unternehmen an eigenständigen und individuell angepassten Lösungen gearbeitet. Die Lotsen haben ihre neu gewonnenen Kenntnisse in die Unternehmen getragen und dienten als Multiplikatoren*innen, indem sie unternehmensinterne Schulungen und Workshops durchgeführt haben.
Der Fokus auf der Arbeitsebene des Projektes lag in der Planung und Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen in den beteiligten Unternehmen. Die Umsetzung der Inhalte war dann effektiv, wenn die gesamte Bandbreite der beteiligten Akteure in den Prozess eingebunden wurde, entsprechende Ressourcen zur Verfügung standen und eine prinzipielle Ergebnisoffenheit im Sinne von gemeinsam erarbeiteten Lösungen gegeben war. Ein wichtiger Faktor war ein durch alle Ebenen, von Geschäftsführung über Personalverantwortliche bis hin zu den Betroffenen, getragener Konsens über die Art, Dauer und die Struktur der angestrebten Maßnahmen.