Frauen im Handwerk: Fit für Führung und Digitalisierung

Projektlogo FIT

Branche

Handwerk


Projektdurchführung

ItF Institut Kassel e.V. - Institut für technologieorientierte Frauenbildung - Kassel

Wilhelmshöher Allee 164
34119 Kassel

 


Laufzeit

01.10.2019- 30.06.2022


Durchführungsorte

  • Kassel

Handlungsfeld

  • Stärkung der Handlungskompetenz betrieblicher Akteure im Hinblick auf Chancengleichheit

Projektschwerpunkte

  • Modelle zur Anpassungen an den digitalen Wandel
  • Konzepte zur Verbesserung der Aufstiegs- und Karrierechancen von Frauen

Herausforderung der Branche

Betriebe aus dem Handwerk haben zurzeit eine starke Nachfrage nach Fach- und Führungskräften, die den Betrieb optimal managen, sich um Personal, Marketing, Digitalisierungseinflüsse kümmern. Frauen bilden hierbei eine Gruppe mit großem Potential. Ziel des Projektes FIT war es deshalb, die Rolle von…

Betriebe aus dem Handwerk haben zurzeit eine starke Nachfrage nach Fach- und Führungskräften, die den Betrieb optimal managen, sich um Personal, Marketing, Digitalisierungseinflüsse kümmern. Frauen bilden hierbei eine Gruppe mit großem Potential. Ziel des Projektes FIT war es deshalb, die Rolle von Frauen für den Unternehmenserfolg im Handwerk zu stärken, tradierte Sichtweisen des Handwerks zu verändern, Neuorientierungen anzustoßen, Digitalisierung voranzutreiben. Im Hinblick auf die momentane demografische Entwicklung, den Fachkräftemangel und die sich ausweitenden Multikulturalitätsanforderungen wurden im Projekt Strukturen geschaffen, um Frauen im Handwerk für eine Übernahme/Ausübung von Führungsaufgaben zu motivieren, qualifizieren und familienfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die selbstverständlich auch Männern im Handwerk zugutekommen.

Forschungshintergrund des Projektes war, dass sich Frauen aus Handwerksbetrieben in klassischen Weiterbildungen oft allein mit ihren Themen fühlen. Es existieren nur wenige Bildungsangebote, die auf Bedürfnisse und Wünsche der Frauen ausgerichtet sind, welche in Handwerksbetrieben Führungsfunktionen übernehmen möchten oder bereits innehaben. Oft haben diese Frauen eine Einzelkämpfer-Rolle in ihren Betrieben, da sie keine direkten Kolleg*innen haben. Weiterhin bemängeln sie eine fehlende Anerkennung ihrer beruflichen Rolle, obwohl sie über ein großes Spektrum an Fachwissen verfügen. Dies liegt maßgeblich am noch immer vorherrschenden traditionellen Rollenbild im Handwerk. Viele mitarbeitende Frauen werden zudem „von außen“ als Partnerinnen und nicht als Chefin bzw. Führungskraft betrachtet. Dies durch das Projekt zu ändern, war also dringend notwendig.

Auch verfügen Frauen bereits über wichtige Digitalisierungskompetenzen, d.h. Schlüsselqualifikationen, wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Flexibilität, Empathie. Diese Qualifikationen sind für Digitalisierungsumsetzung unabdingbar und ein Beleg dafür, dass Frauen ihre digitale Kompetenz zukünftig sehr gut in die Handwerksbetriebe einbringen können. Zur Unterstützung wurden die beschäftigten Frauen exemplarisch beraten und überbetrieblich qualifiziert. Die Weiterbildungen fanden einmal pro Monat freitags über einen Zeitraum von 3 Jahren statt. Die Beratungen wurden individuell vereinbart.

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Kurzbeschreibung des Projekts

Der Frauenanteil im Handwerk liegt derzeit nur bei ca. 30 Prozent. Ein Großteil hiervon ist in den frauenspezifischen Gewerken, wie dem Friseurhandwerk, aber auch als Leistungsträgerinnen in multiplexen Positionen tätig, oft in der Doppelspitze mit ihrem Partner (75 Prozent) oder als Nachfolgerin im Familienbetrieb. Trotzdem ist das Entwicklungspotential von Frauen damit noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, Digitalisierung und Nachfolgeproblemen sollte das Handwerk nicht auf das vielfältige Potential von Frauen verzichten. Doch gerade diese Branche bewegt sich sehr langsam. Es existieren viele tradierte Strukturen und Rollenvorstellungen, die bisher einerseits verhindern, dass (mehr) Frauen überhaupt im Handwerk arbeiten möchten und weiterhin, dass Frauen dort Führungsfunktionen übernehmen. Dies ist auch in vielen familiengeführten Betrieben so.

Ziel des Projektes war es, Veränderungen anzustoßen, damit mehr Frauen im Handwerk arbeiten, Verantwortung übernehmen und Leitungspositionen besetzen können. Im Projekt wurde hierzu ein genderorientiertes, übertragbares Handlungskonzept zur Förderung von Frauen in Handwerksbetrieben geschaffen. Es trug im ersten Schritt zur Sensibilisierung von Inhaber*innen/Führungskräften der Handwerksbetriebe bei, damit diese weibliche Potentiale, deren Kompetenzen (an-)erkennen und fördern. Im zweiten Schritt des Projektes wurden Frauen aus Handwerksbetrieben so qualifiziert, dass sie Führungs-/Leitungsfunktionen übernehmen können und wollen, somit zum wirtschaftlichen Erfolg, der Fachkräftesicherung und Digitalisierung von KMU beitragen. Dazu wurden die Handwerksbetriebe sowie die beschäftigten Frauen exemplarisch beraten und überbetrieblich qualifiziert. Es wurde ein Netzwerk geschaffen, damit Austausch möglich war und Transferergebnisse verbreitet werden konnten. Die im Projekt entwickelt Konzepte sind regions- und branchenübergreifend einsetzbar. Sie stehen zeitunabhängig auch online zur Verfügung, sind nachhaltig und frauenfördernd. So sollten tradierte Strukturen, die es oft in Handwerksbetrieben gibt, abgebaut werden und durch zusätzliche Kompetenzerweiterung mehr Frauen im Handwerk fit für Führung und Digitalisierung werden.

Nachhaltigkeit und Transfer

Zusätzlich wurde ein Netzwerk geschaffen, damit Austausche zwischen den Frauen gefördert wurden. Netzwerken bedeutete für die Frauen, dass sie zusätzlich zur kollegialen Hilfe untereinander die Gelegenheit hatten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, ihre betriebliche Situation zu reflektieren,…

Zusätzlich wurde ein Netzwerk geschaffen, damit Austausche zwischen den Frauen gefördert wurden. Netzwerken bedeutete für die Frauen, dass sie zusätzlich zur kollegialen Hilfe untereinander die Gelegenheit hatten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, ihre betriebliche Situation zu reflektieren, Betriebsblindheit zu vermeiden.

Die im Projekt angebotenen Qualifizierungen standen zusätzlich auch online zur Verfügung. So konnten weitere interessierte Frauen aus Handwerksbetrieben durch Kompetenzerweiterung fit für Führung und Digitalisierung werden.

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