Arbeitszeiten und Qualifizierung lebensphasenorientiert gestalten

Reflexions-Workshop für Projekte der ESF-Sozialpartnerrichtlinie

Fachkräftemangel, demografischer Wandel und sich stetig verändernde Arbeitsanforderungen stellen eine große Herausforderung für Betriebe dar. Wie diesen Herausforderungen mit lebensphasenorientierten Arbeitsmodellen und Qualifizierungsangeboten begegnet werden kann, war Thema des vierten Reflexionsworkshop 2017.  Fast 30 Projektverantwortliche kamen in die Räumlichkeiten des DGB Bundesvorstands nach Berlin. Bevor zum Thema „Arbeitszeiten und Qualifizierung lebensphasenorientiert gestalten“ diskutiert wurde, stellten zwei Projekte, die aktuell durch die ESF-Sozialpartnerrichtlinie gefördert werden, ihre ersten Projekterkenntnisse vor.

Anja Baustian und Kathrin Gebauer von bildungsmarkt e.v. und kiezküchen gmbh berichteten über ihr Projekt „Hoga Life“, das sich mit Betrieben des Berliner Gastgewerbe, Hotellerie und Gastronomie, beschäftigt, welches von einer hohen Fluktuation gekennzeichnet ist. Ein großes Problem für die langfristige Personalbindung stellt die schlechte Vereinbarkeit zwischen den spezifischen Anforderungen der Arbeit und dem Privatleben dar. Mit Unternehmen der Schifffahrt, der Systemgastronomie sowie Hotels werden Modelle einer mitarbeiterorientierten Arbeitsplatzgestaltung entwickelt. Erste Unternehmen konnten für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Durch maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen, die während der Arbeitszeit angeboten werden, konnten Beschäftigte in den Betrieben, u.a. Führungskräfte, zu Themen wie Teambuilding, innovative Arbeitszeitmodelle und Kommunikation weitergebildet werden.

Im Projekt „kitavital“, das von Hartmut Hering, Grone Bildungszentrum NRW vorgestellt wurde, werden in sechs Städten in 250 Kitas ca. 300 Leitungskräfte und ca. 4.000 Erzieherinnen geschult. Neben den gestiegenen Belastungen in der alltäglichen Kita-Arbeit sollen die Herausforderungen unterschiedlicher Lebensphasen berücksichtigt und Maßnahmen für eine bessere Personalbindung auf den Weg gebracht werden. Die Qualifizierungsworkshops und -seminare werden bedarfsgerecht und ortsübergreifend oder als Inhouse-Schulung angeboten. Als eine Zielgruppe mit besonderem Weiterbildungsbedarf haben sich z.B. Rückkehrerinnen aus der Elternzeit erwiesen. Durch die Abwesenheit werden Schulungsinhalte, z. B. im pädagogischen Kontext, notwendig. Eine frühzeitige Ansprache und Gewinnung wird angestrebt und als Herausforderung für die verbleibende Projektlaufzeit gesehen.

 

Programm
Präsentation Regiestelle
Präsentation Anja Baustian/Kathrin Gebauer (bildungsmarkt e.v./kiezküchen gmbh)
Präsentation Hartmut Hering (Grone Bildungszentrum NRW)
Fotodokumentation