FsH: Frauen stärken das Handwerk - 125 Wege und Chancen

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Dieses Projekt wird als Gute-Praxis-Projekt eingestuft

Branche

Handwerk


Projektdurchführung

k.o.s GmbH

 

 

Am Sudhaus 2
12053 Berlin

 


Laufzeit

01.02.2016 - 31.12.2018


Durchführungsorte

  • Berlin

Handlungsfeld

  • Stärkung der Handlungskompetenz betrieblicher Akteure im Hinblick auf Chancengleichheit

Herausforderung der Branche

Das Berliner Handwerk ist kleinstbetrieblich geprägt. Der typische Berliner Handwerksbetrieb hat im Durchschnitt vier bis neun Beschäftigte. Das Handwerk befand sich zum Projektzeitpunkt in einer Hochkonjunktur verbunden mit einem erhöhten Bedarf an Fachkräften und dem Erfordernis, Themen der…

Das Berliner Handwerk ist kleinstbetrieblich geprägt. Der typische Berliner Handwerksbetrieb hat im Durchschnitt vier bis neun Beschäftigte. Das Handwerk befand sich zum Projektzeitpunkt in einer Hochkonjunktur verbunden mit einem erhöhten Bedarf an Fachkräften und dem Erfordernis, Themen der betrieblichen Weiterbildung, explizit zum Thema Gleichstellung, in den Fokus zu rücken.

Das Handwerk ist nach wie vor sehr traditionell aufgestellt. Chancengleichheit bzw. die Beschäftigung von Frauen in männerdominierten Gewerken erfordern noch sehr viel Überzeugungsarbeit. Das gilt sowohl auf der Ebene der Betriebe, als auch für einzelne Organisationsbereiche des Handwerks. Daher erreichen reine Qualifizierungsangebote die Beschäftigten zu Themen der Gleichstellung kaum.

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Kurzbeschreibung des Projekts

Das Projekt „Frauen stärken das Handwerk“ zielte auf eine Verbesserung der Aufstiegs- und Entwicklungschancen von Frauen im Berliner Handwerk. Durch die Stärkung der betrieblichen Handlungskompetenz und Übersetzung dieser in eine gleichstellungsfördernde Unternehmenskultur sollte dieses Ziel…

Das Projekt „Frauen stärken das Handwerk“ zielte auf eine Verbesserung der Aufstiegs- und Entwicklungschancen von Frauen im Berliner Handwerk. Durch die Stärkung der betrieblichen Handlungskompetenz und Übersetzung dieser in eine gleichstellungsfördernde Unternehmenskultur sollte dieses Ziel nachhaltig in der unternehmerischen Praxis verankert werden.
Dafür setzte das Projekt auf drei Ebenen an. Auf einer übergeordneten Ebene wurde ein paritätisch besetzter Beirat implementiert, der gemeinsame Leitlinien für mehr Chancengleichheit im Handwerk entwickelte und verabschiedete. Die Leitlinien formulierten dazu ein gemeinsames Verständnis. Zur Verstetigung, Aufwertung und Kennzeichnung der Exklusivität wurde ein Gütesiegel für und mit dem Handwerk, implementiert, das an den erarbeiteten Leitlinien anschloss und diese, für eine öffentliche Anerkennung überprüfbar übersetzte.
Zur Stärkung der betrieblichen Handlungskompetenz wurden auf einer mittleren Ebene die erarbeiteten Leitlinien in Klein- und Kleinstbetriebe transferiert. In Vor-Ort Terminen wurde am jeweiligen Status Quo angesetzt und davon ausgehend Themen der Personalbindung und -entwicklung, Arbeitszeitgestaltung, Unternehmens- und Führungskultur sowie Vereinbarkeit bearbeitet. Erfolgreiche Umsetzungen konnten mit dem Gütesiegel prämiert werden.
Auf einer individuellen Ebene wurden Qualifizierungen und Gruppencoachings für Frauen im Handwerk durchgeführt mit dem Ziel, die persönlichen Aufstiegs- und Entwicklungschancen zu stärken. Die so qualifizierten Gleichstellungslotsinnen, trugen ihr Wissen und Anliegen des Projektes auch in ihre Betriebe. Ergänzend dazu wurden Botschafterinnen und Botschafter qualifiziert, die als Fach- und Führungskräfte des Handwerks ihre persönlichen Erfahrungen auf Netzwerkveranstaltungen etc. weitergaben.
Das Projekt wurde in Kooperation mit den Unternehmerfrauen im Handwerk e.V. - Landesverband Berlin durchgeführt und durch die SENAIF Berlin, Abteilung Frauen und Gleichstellungspolitik (aktuell: SENWGPG) unterstützt.

Projekthomepage

www.kos-qualitaet.de/projekte/frauen-staerken-das-handwerk/


Projektbroschürehttps://www.kos-qualitaet.de/wp-content/uploads/2021/09/fsh_Chancengleichheit-im-Handwerk_2018.pdf

Kurzfilme zum Thema Chancengleichheit, Frauen im Handwerk:

Link zum kos Youtube Channel: https://www.youtube.com/channel/UCOGDYusKZESUpTMCc4i9WTg/videos

 

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Zielgruppe

Fachkräfte, Frauen, Inhaber/innen Handwerksbetriebe; Multiplikator/innen aus Organisationen des Handwerks

Fachkräfte, Frauen, Inhaber/innen Handwerksbetriebe; Multiplikator/innen aus Organisationen des Handwerks

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Einbindung und Rolle der Sozialpartner

Die Sozialpartner waren Teil des Beirates im Projekt und damit aktiv in die Umsetzung eingebunden. Sie unterstützen das Projekt zum einen durch ihre Fachexpertise, zum anderen in ihrer Funktion als Multiplikator*innen. Aktiv beteiligten sich im Projekt die Maler- und Lackiererinnung des Landes…

Die Sozialpartner waren Teil des Beirates im Projekt und damit aktiv in die Umsetzung eingebunden. Sie unterstützen das Projekt zum einen durch ihre Fachexpertise, zum anderen in ihrer Funktion als Multiplikator*innen. Aktiv beteiligten sich im Projekt die Maler- und Lackiererinnung des Landes Berlin, die Elektroinnung, die IG Bau, der DGB sowie die Landesverband Berlin Unternehmerfrauen im Handwerk e. V. Weitere Innungen unterstützten das Projekt durch ihre Öffentlichkeitsarbeit.

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Nachhaltigkeit und Transfer

Im Rahmen des Projekts wurde ein Gütesiegel entwickelt, das zur öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung einer chancengerechten Unternehmenskultur in Kleinstbetrieben beiträgt. Das Gütesiegel kann auf weitere Branchen und Bundesländer übertragen werden. Angedacht wurde eine Fortführung des…

Im Rahmen des Projekts wurde ein Gütesiegel entwickelt, das zur öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung einer chancengerechten Unternehmenskultur in Kleinstbetrieben beiträgt. Das Gütesiegel kann auf weitere Branchen und Bundesländer übertragen werden. Angedacht wurde eine Fortführung des Gütesiegels nach Beendigung der Förderlaufzeit. Durch die Beteiligung am Gütesiegel sollen in den Betrieben Strukturen implementiert werden, die die nachhaltige Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Betrieb fördern.

Im April 2018 wurden die Kampagne “Gleichstellung gewinnt” von der Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin und der Handwerkskammer Berlin ins Leben gerufen. Viele der im Projekt beteiligten Handwerksbetriebe haben die Charta unterzeichnet und wirken nach wir vor aktiv als Botschafter*innen der Landeskampagne mit. (Link zur Kampagne: youtu.be/8yFFjXsttSQ)

Darüber hinaus wurden Materialien (Checklisten, Publikationen) im Projekt erarbeitet, die auf der Website zum Download zur Verfügung stehen.

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Erfolgsfaktoren und Empfehlungen

  • Angebote, die einen konkret greifbaren Nutzen für Betriebe haben, waren für die Projektumsetzung erfolgsversprechend. Dafür brauchte es eine zielgruppengerechte Ansprache und Aufbereitung der Inhalte.
  • In den Betrieben wurden Instrumente und Produkte, z.B. die Bedarfsanalyse (PE, VFB) u. ä.…
  • Angebote, die einen konkret greifbaren Nutzen für Betriebe haben, waren für die Projektumsetzung erfolgsversprechend. Dafür brauchte es eine zielgruppengerechte Ansprache und Aufbereitung der Inhalte.
  • In den Betrieben wurden Instrumente und Produkte, z.B. die Bedarfsanalyse (PE, VFB) u. ä. nachhaltig zur individuellen Nachnutzung zur Verfügung gestellt.
  • "Role Models" (hier: Botschafter*innen) sollten stärker in den Fokus gerückt und auch durch die Organisationen des Handwerks unterstützt werden.
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